Unabhängige zahnärztliche Beratungsstelle

Im Frühling 2020 habe ich an der Cysatstrasse 15 in Luzern meine zahnärztliche Beratungspraxis eröffnet.

Ich kam auf diese Idee, weil ich immer wieder hörte, wie die Leute etwa in Cafés oder anderen öffentlichen Bereichen über ihre Erfahrungen mit Zahnärzten gesprochen haben. Dabei war oft auch Verunsicherung zu spüren. Ich kenne diese Probleme der Patienten aus meiner 35-jährigen Tätigkeit als Zahnarzt und Kieferorthopäde in meinen eigenen Praxen in Ruswil und Rothenburg sowie aus meiner Assistenz- und Vertretungszeit in Olten, Trimbach und Willisau.

Marco Bianchi

Dr. med. dent., eidg. dipl. Zahnarzt SSO

Ein Überangebot an Zahnarztpraxen

Einen gewichtigen Grund für problematische Zahnarztbehandlungen sehe ich im Überangebot an Praxen: Per 31. Dezember 2010 gab es im Kanton Luzern 255 praktizierende Zahnärzte, acht Jahre später, per 31. Dezember 2019 ist diese Anzahl um über 60% auf 411 Zahnärzte angestiegen (gemäss Auskunft Dienststelle und Ge- sundheit, Luzern).

Ich versuche, in allen zahnärztlichen Fragen Lösungen zu erarbeiten. So etwa, wenn es um die Kinderzahnheilkunde geht oder die Frage geklärt werden muss, ob ein Kind eine Zahnspange benötigt. Gerade beim Thema Zahnspangen kann es vorkommen, dass der Zeitpunkt dafür zu früh oder auch bereits zu spät ist. Erwachsene können sich mit allen Fragen um das gesamte Repertoire für Behandlungen, chirurgische Eingriffe oder für Vorgehensweisen nach Unfällen an mich wenden.

Statistik der Zahnarzt-Fälle in den letzten zehn Jahren, im Vergleich mit den Arzt-Fällen

Statistik Zahnfall

Ich berate Patienten nun vor und nach zahnärztlichen Eingriffen: Ich untersuche die Situationen objektiv und versuche, die Patienten zu unterstützen. Ich führe aber keine zahnmedizinischen Behandlungen mehr aus, damit ich meine Unabhängigkeit gegenüber allen Patienten und Kollegen wahren kann.

Mit meinem Angebot spreche ich Personen an, die unzufrieden sind mit den Leistungen ihres Zahnarztes, oder Patienten, die von Behandlungsvorschlägen verunsichert sind. In Problemfällen kann ich den Patienten einen entsprechenden Spezia- listen empfehlen oder gleich überweisen.

So hat sich auch die Zusammenarbeit mit der Patientenstelle Zentralschweiz ergeben. Hier arbeite ich nun als beratender Zahnarzt. Patienten mit Fragen oder Problemen im Zusammenhang mit einer Zahnarztbehandlung werden zur Überprüfung an mich verwiesen. Das Honorar für meinen Aufwand wird mit sozialen Taxpunkten verrechnet.

Das neue Angebot wird auch von anderen Fachstellen begrüsst, ebenso von der kantonalen Dienststelle für Gesundheit. Man sieht hier ein solches Angebot als eine Orientierungshilfe für ratsuchende Patienten.

Die Statistik der Patientenstelle Zentralschweiz des letzten Jahres zeigt denn auch den Aufwand für problematische Zahnarztfälle: fast 20 Prozent der Beratungen betreffen zahnmedizinische Probleme.